Corona – so spricht der Experte
15.03.2020 | Strunz
Manchmal wissen Politiker, wovon sie sprechen. Manchmal. Nehmen wir den Bundestagsabgeordneten (1994 bis 2009) Dr. Wolfgang Wodarg. Wissenschaftlicher Berater beim Untersuchungsausschuss zur Rolle der WHO bei der Schweinegrippe. Seit 2011 an der Uni. Der hat sein Handwerkszeug gelernt: Er ist Internist, außerdem Lungenfacharzt. War Hafenarzt in Hamburg, war Amtsarzt in Schleswig-Holstein. Ist also Politiker mit seriöser Ausbildung und jahrzehntelanger Praxis. Fachgebiet Seuchenbekämpfung. Interessiert, was solch ein Experte zu Corona meint?
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- Dem Corona-Hype liegt keine außergewöhnliche medizinische Gefahr zugrunde (Anmerkung Strunz: Medizinische! Die wirtschaftliche Katastrophe erleben wir soeben).
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- Die Bilder in den Medien sind beängstigend und den Verkehr in den Städten Chinas regelt das Fieberthermometer. Der Karneval in Venedig wurde abgesagt, nachdem bei einem älteren sterbenden Klinikpatient der Test positiv ausfiel. Als eine Handvoll Menschen in Oberitalien auch positiv getestet war, machte Österreich gleich vorübergehend den Brenner-Pass dicht. Wegen eines Corona-Verdachtsfalls dürfen über 1000 Menschen ihr Hotel auf Teneriffa nicht verlassen. Auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ konnten 3700 Passagiere nicht von Bord. Anfang Februar wurden 126 Menschen aus Wuhan per Flugzeug nach Deutschland gebracht und blieben dort kerngesund über zwei Wochen in Quarantäne. Bei zwei der Gesunden wurden Coronaviren nachgewiesen.
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- Ähnliche Horrorszenarien gab es in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder. Doch die „Schweinegrippe-Pandemie“ der WHO war in Wirklichkeit eine der mildesten Grippewellen in der Geschichte und auf die „Vogelgrippe“ warten nicht nur die Zugvögel bis heute. Wir messen derzeit nicht die Inzidenz von Coronavirus-Erkrankungen, sondern die Aktivität der nach ihnen suchenden Spezialisten. Alle Institutionen, die uns jetzt wieder zur Vorsicht alarmieren, haben uns schon mehrfach im Stich gelassen und versagt.
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- Angesichts der bekannten Tatsache, dass bei jeder „Grippe-Welle“ auch immer 7 bis 15 Prozent der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) auf das Konto von Coronaviren gehen, liegen die jetzt laufend addierten Fallzahlen immer noch völlig im Normbereich.
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- Kinderkliniken wissen sehr wohl, dass ein nicht unerheblicher Teil der oft schwerverlaufenden Virus-Pneumonien auch bei uns regelmäßig durch Coronaviren verursacht wird.
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- Allein dadurch, dass bei der Entdeckung einer Coronavirus-Infektion in deren Umgebung besonders intensiv gesucht wird, lassen sich viele regionale Häufungen bereits erklären.
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- Die Horrormeldungen aus Wuhan waren etwas, worauf Virologen in aller Welt auf der Lauer liegen. Sogleich wurden die in den Kühlschränken vorhandenen Virusstämme gescannt und mit den gemeldeten Neulingen aus Wuhan fieberhaft verglichen. Ein Labor an der Charité gewann das Wettrennen bei der WHO und durfte seine Inhouse-Tests weltweit zu einem Mehrfachen des üblichen Preises vermarkten. Man sollte sich jedoch lieber nicht für 200 Euro auf Coronaviren untersuchen lassen.
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- Selbst bei einem nur leichten „grippalen“ Infekt besteht nach mehrjährigen prospektiven Untersuchungen in Schottland (von 2005 bis 2013) ein 7- bis 15-prozentiges Risiko, dass Coronaviren nachgewiesen werden.
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- Der Befund selbst ist allerdings ohne klinische Bedeutung. Es ist lediglich einer von mehreren Namen für die akuten Atemwegserkrankungen (ARE), die in jedem Winter bei uns 20 bis 40 Prozent aller Menschen vorübergehend mehr oder weniger außer Gefecht setzen.
- Wir haben jeden Winter eine Virus-Epidemie mit Tausenden von Todesfällen und mit Millionen Infizierten auch in Deutschland. Und immer haben Coronaviren ihren Anteil daran.
Soweit Dr. Wodarg.
Selbstverständlich wird jeder Arzt Coronavirus-Erkrankungen ernst nehmen. Wir sind für jeden einzelnen Menschen, jeden einzelnen Erkrankten da. Nur: Wir kennen, Sie kennen die Drohmedizin und die Frohmedizin.
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- Drohmedizin erleben Sie soeben. Grenzen werden gesperrt, Veranstaltungen werden abgesagt, ganze Busladungen Schüler aus Südtirol kommen in Quarantäne, und die Weltwirtschaft bricht zusammen. Gerade die wirtschaftliche Katastrophe ist überhaupt noch nicht absehbar.
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- Frohmediziner denken anders: Der erste Tote in Europa war ein chinesischer Tourist. 80 Jahre. Die erste Europäerin, die starb, eine Italienerin, 78 Jahre. Die ersten zwei Deutschen, die in Deutschland starben, waren 78 Jahre und 89 Jahre alt. Muss ich fortfahren?
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- Die 20-30-jährigen Fußballfans in den Stadien…. dürften einen Schnupfenvirus wohl überleben. Hätte den Riesenvorteil: Impf-Effekt. Entwicklung von Antikörpern. Auch stille Feiung. Also genau das, was jeder Epidemiologe doch als Idealzustand anstrebt.
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- Aber tun Sie mal was gegen Hysterie, gegen Panik. Wenn überhaupt jemand weiß, dass hier Vernunft gar nichts ausrichten kann, dann wissen wir Ärzte das. Deshalb liebe ich den (ganz bewussten) Schlenker über die Frohmedizin als Zugang in ein verängstigtes Gehirn.
- Dass da hinter der Götze Digitalisierung, also das Internet steckt, sollte langsam auch dem Letzten klar werden. Die politische Wirkung von Twitter hat uns ja schon Trump beigebracht. Gegenwehr? Keine Chance.
„Können“ ist medizinisch korrekt
Artikel .1060 vom 16.03.2020
aber pädagogisch grober Unfug. Schon einmal aufgefallen? Viele Ratgeber, besonders medizinische, sprechen in der Möglichkeitsform. Wissenschaftlich völlig korrekt. Rauchen kann Ihrer Gesundheit schaden. Korrekt. Aber pädagogisch grob daneben.
Ich bin Pädagoge. Bei mir heißt der Satz: Rauchen schadet Ihrer Gesundheit.
So lesen Sie in Deutschlands größter Zeitung über die simple Tatsache, dass
Raucher öfter unter Rückenschmerzen leiden
Begründung banal: 3 Züge an der Zigarette verengen Ihre Blutgefäße maximal. Drosseln Ihre Durch-blutung. Natürlich auch im Bereich der Wirbelsäule. Also ganz zentral (über periphere Organe wie das Gehirn braucht man ja nur peripher, also am Rande zu reden).
Und die schlechte Durchblutung an den Wirbeln verspannt die Rücken-muskeln, es kommt zum chronischen Schmerz.
Für viele von Ihnen neu: Außerdem werden bei Rauchern die Knochen eher brüchig. „Dabei können millimeterkleine Brüche an der Wirbelsäule auftreten. Dies kann starke Schmerzen auslösen“.
Dieses kleine „kann“. Medizinisch korrekt (siehe Überschrift). Pädagogisch Unfug: Millimeterkleine Brüche in der Wirbelsäule lösen starke Schmerzen aus!!
Nur das ist die Sprache, die der Mensch versteht. Die der Raucher auch hören will. Er will ja von der Sucht loskommen. Er sucht ja einen Motivator. Ein Arzt, der in der Möglichkeitsform spricht, hat seine Chance vertan.
Vielleicht verstehen sie jetzt meine Bücher ein bisschen besser. Wenn Sie den Satz lesen: Laufen macht glücklich.
Nur im Kopf. Ein Ausweg
16.03.2020 | Dr. Strunz
Sie haben Ängste? Panikattacken? Finden die Welt nur noch öde, leer, traurig, trüb…. Leiden also an einer Depression?
Oder Sie haben Schmerzen. Ständig. In Ihren Muskeln. In den Gelenken. Und der Orthopäde, der Rheumatologe findet nichts?
Alles nur im Kopf. Bilden Sie sich nur ein. Ihre Ängste sind objektiv grundlos…. spricht der Experte. Nützt Ihnen leider gar nichts.
Über dieses „nur im Kopf“ habe ich etwas recht hilfreiches gefunden. Wo? Natürlich bei Richard Bandler. Stichwort NLP. Neurolinguistisches Programmieren. „Erfinder“ war der gelähmte Milton Erickson.
Gucken Sie mal im Telefonbuch nach. In Ihrer Stadt gibt es Psychotherapeuten. Wie viel schreiben dazu: „Ausgebildet nach Milton Erickson“? Mehr als die Hälfte. Scheint wichtig zu sein.
Aber zurück zu Richard Bandler, dem großartigen Schüler, dem sympathischen Scherzkeks:
„Ein merkwürdiges Phänomen: Wenn Sie die Autobahn entlang rasen und dann in eine 30-km-Zone kommen, haben Sie das Gefühl, zu schleichen. Wissen Sie, was ich meine?“
Tatsächlich merkwürdig. Weshalb dies völlig andere Zeitgefühl? Ein Bandler bleibt hier nicht stehen, sondern benutzt das. Wendet es an. Der sagt nämlich völlig zurecht: Zeit verstreicht objektiv immer gleich. Ihr Gefühl spielt sich „nur im Kopf“ ab.
Und bemerkt spöttisch: Das ist genau der Ort, wo es auch hingehört. Deshalb hätte er diese drei Worte zu einem seiner Lieblingsausdrücke gemacht. Bedeutet: Er adelt die drei Worte. Gibt ihnen Bedeutung. Sagt sie nicht verächtlich…. „das bilden Sie sich nur ein“. Sondern verwendet es. Genial:
„Ich hatte einmal einen Klienten mit einem gelähmten Bein. Er sagte: „Mein Psychiater meint, es sei alles nur in meinem Kopf“.
Ich sagte: „Glaube ich nicht. Es sieht so aus, als sei es in Ihren Beinen“. Er schaute mich an und sagte „Sie glauben es nicht?“
Ich sagte: „Ja. Ich glaube sogar, dass es jetzt in dem anderen Bein ist“. Er sagte: „Sie haben Recht!“
Ich sagte: „Und in diesem Bein ist es jetzt auch nicht mehr“.
Er sagte: „Es wandert.“ „Ja“, antwortete ich, „das stimmt. Verschieben wir es jetzt zu Ihren Fingernägeln. Lähmen sie die jetzt“.
Das war’s. Können Sie sich hineinfühlen? In die große Verwunderung des Patienten, dass er ernst genommen wurde. Und wie sein „nur im Kopf“ ausgetrickst wurde? Denn wenn es „nur im Kopf“ sei, kann man es ja auch verschieben. Rein organisch gesehen. Von einem Bein ins andere, oder? Wieso kommt eigentlich unsereins, der normale Arzt, nicht auf so etwas Geniales? Weiter geht´s:
„Danach konnte er laufen, aber seine Fingernägel waren gelähmt. Dies stellt keine ganz so große Einschränkung dar…. meine Fingernägel jedenfalls bewegen sich nicht besonders viel.
Seine Frau erzählte, dass er jetzt bei jedem Hinsetzten stöhnte, „diese verdammten Fingernägel!“
Vielleicht war diese sein sekundärer Krankheitsgewinn. Er hatte einfach die Angewohnheit, zu jammern.
Soweit Bandler. Der einmal in einem Vortrag in der Schweiz vor großem Publikum einem nervigen Frager mit der ständigen Klage: „Wie kann ich meinen inneren Dialog stoppen? Der mich ständig quält?“ Schlussendlich antwortete: „Tja. Nun. Sie könnten sich aufhängen. Was meinen Sie?“
Unhöflich. Ich weiß. Tut man nicht. Ich hab gegrinst. Bin also auch noch unreif.
PS: Zeit. Merkwürdig. 14 Tage Urlaub. Der erste Tag…. endlos! Was man da alles unternimmt, sieht, erlebt, grandios. Die letzten 3 Tage? Wie der Blitz. Husch. Alles schon gesehen. Langweilig. Zeit?
Quelle: Richard Bandler „Time for a change“. Seite 119
Sagen Sie einmal. Im Ernst. Warum besitzen Sie das Büchlein noch nicht? Und die „Unbändige Motivation“ gleich dazu. Glauben Sie, ich plaudere hier, weil ich Langeweile habe? Sonst nichts zu tun habe?
Einige von Ihnen haben inzwischen verstanden, dass – wenn schon sonst niemand – ich jedenfalls Sie ernst nehme.
Nur im Kopf. Ein Ausweg
„Können“ ist medizinisch korrekt
Corona – so spricht der Experte
Manchmal wissen Politiker, wovon sie sprechen. Manchmal. Nehmen wir den Bundestagsabgeordneten (1994 bis 2009) Dr. Wolfgang Wodarg.
Nur im Kopf. Ein Ausweg
16.03.2020 | Dr. Strunz
Sie haben Ängste? Panikattacken? Finden die Welt nur noch öde, leer, traurig, trüb…. Leiden also an einer Depression?
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